Vergiftung beim Hund

Vergiftung beim Hund

Wir kennen es. Trotz mühseligem, monatelangem Training frisst dein vierbeiniger Freund wieder irgendetwas, dass er eigentlich nicht fressen sollte. Leider kommt es dabei viel zu oft vor, dass dein Hund dabei etwas Giftiges wie zum Beispiel Rattengift zu sich nimmt. Aber auch andere Gifte lauern im Alltage eines jeden Hundes. Hier erfährst du, welche Gefahren lauern und wie du Vergiftungen bei Hunden richtig handelst.

Inhalt: Vergiftungen beim Hund

Welche Gifte sind gefährlich für Hunde?

Eine Vergiftung droht leider sowohl draußen beim Gassi gehen als auch in den eigenen vier Wänden. Während es draußen Giftköder, giftige Pflanzen, Pilze und vor allem auch Düngemittel und Pestizide sind, besteht die größere Gefahr im Haushalt. Denn dort befinden sich dinge wie Frostschutz-, Reinigungsmittel, Medikamente, Alkohol und Nikotin oder auch bestimmte Lebensmittel und Zimmerpflanzen.

Es gibt einige Lebens- und Genussmittel, die wir nie in Verbindung mit einer Vergiftung bringen würden. Für Hunde sind sie jedoch teils lebensbedrohlich. So kann Schokolade oder Kaffee zu einer schweren Vergiftung führen. Solltest Du also einen Hund haben, gilt es die Gefahren und Giftstoffe zu kennen und unzugänglich für die Vierbeiner aufzubewahren. Wie bei einem Kleinkind solltest Du auch bei einem Hund immer wachsam sein. Siehe dazu auch unseren Beitrag: Allergie beim Hund.

Giftige Haushaltsprodukte und Lebensmittel

Die häufigste Ursache für Vergiftungen bei Hunden geschehen im Haushalt. Schokolade, Trauben oder Rosinen, Medikamente oder Reinigungsmittel und Frostschutzmittel werden schnell mal vergessen und sind dann sehr interessant für jeden Hund. Gerade Schokolade wird oft auch unwissend verfüttert. Diese enthält jedoch das Methylxanthin Theobromin, welches auf verschiedene Organsysteme Auswirkungen haben kann.

Eine Schokoladenintoxikation hört sich lustig und lecker an, ist für Hunde jedoch eine ernst zu nehmende Vergiftung. Beginnt es meist mit Erbrechen und Durchfall beim Hund, können Herzrasen, Muskelkrämpfe oder Anfälle und eine generelle Unruhe dazu kommen. Dunkle Schokolade ist dabei deutlich gefährlicher, denn sie enthält 20 – 25 Mal mehr Theobromin als Vollmilchschokolade. 15 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht können für eine Vergiftung deines Hundes ausreichen. Eine Behandlung zwei bis vier Stunden nach der Aufnahme, führt jedoch meist zu einer Genesung.

Auch Trauben und Rosinen sind sehr gefährlich. Innerhalb von nur 24 Stunden können sie zu einem akuten Nierenversagen führen. Die ersten Symptome sind Durchfall und Erbrechen. Hunde reagieren sehr unterschiedlich auf Trauben und Rosinen. Manche vergiften sich von nur einer Traube, während andere Hunde von mehreren noch keine Vergiftungssymptome zeigen.

Bei einer Weintraubenvergiftung ist es wichtig, dass der Hund genug Flüssigkeit aufnimmt. Am besten in einer Tierklinik mittels einer mindestens 48 Stunden langen Infusionstherapie. Dabei wird die Nierenfunktion unterstützt. Solltest du dir jemals unsicher sein, kontaktiere lieber einmal zu viel einen Tierarzt.

Vergiftungen beim Hund durch Pflanzen

Auch die Vergiftung durch Pflanzen sowohl im eigenen Garten, Zimmerpflanzen in der eigenen Wohnung oder bei Freunden ist möglich. Hat dein Hund entsprechende Pflanzen gefressen, solltest Du unbedingt alle Pflanzenreste aus seinem Maul entfernen und mit ihm zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik gehen. Es gibt leider eine ganze Liste von Pflanzen, die deinem Hund nicht gut bekommen.

Giftige Gartenpflanzen

  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Blauregen
  • Christusstern
  • Chrysantheme
  • Efeu
  • Geranie
  • Goldregen
  • Hortensie
  • Kirschlorbeer
  • Lilien
  • Maiglöckchen
  • Oleander
  • Osterglocken
  • Passionsblume
  • Rhododendron

Giftige Waldpflanzen

  • Aronstab
  • Bilsenkraut
  • Eibe
  • Gefleckter Schierling
  • Hyazinthen
  • Maiglöckchen
  • Osterglocken
  • Pfaffenhütchen
  • Rainfarn
  • Tollkirsche
  • Wiesen-Bärenklau

Giftige Zimmerpflanzen

  • Agave
  • Amaryllis
  • Azalee
  • Clivie
  • Efeutute
  • Fensterblatt (Monstera)
  • Ficus (alle Arten)
  • Flamingoblume
  • Geranie
  • Hortensie
  • Lilien (alle Arten)
  • Orchideen (alle Arten)
  • Weihnachtsstern

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Pestizide - Giftig für Hunde

Der Einsatz von Pestiziden ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen und hat nicht nur Folgen für die Umwelt, sondern auch auf viele Tierarten. Dazu gehört natürlich auch unsere vierbeinigen Freunde. Den eigenen Garten kann man entsprechend gestalten, doch schon das Grundstück des Nachbarn bietet mögliche Gefahren. Denn dein Hund kann giftige Substanzen auf unterschiedliche Möglichkeiten aufnehmen, zum Beispiel indem er eine vergiftete Ratte oder behandelte Pflanzen frisst.

Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln oder auch Rattengift und Schneckenkorn werden saisonal im Frühjahr und Herbst eingesetzt. In dieser Zeit solltest du besonders darauf achten, was dein Hund draußen alles frisst. Oft ist es Rattengift, das zu den sogenannten Rodentiziden gehört, welche für die Vergiftung verantwortlich sind. Rodentiziden wiederum beruhen auf Antikoagulanzien, welche zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt werden. Frisst nun ein Hund Rattengift, werden wichtige Enzyme blockiert, welches wiederum für die Vitamin K Produktion benötigt wird. Und Vitamin K ist wichtig für die die Blutgerinnung. Ist diese beeinträchtig, kann es zu schweren Blutungen der inneren Organe kommen.

Um dem entgegenzuwirken, wird unter anderem Vitamin K verabreicht, um den Verlust durch die Vergiftung auszugleichen. Das wirklich Gefährliche an der Vergiftung an auf Antikoagulanzien beruhenden Stoffen ist jedoch die Verzögerung, mit der das Gift seine Wirkung zeigt. Drei bis fünf Tage kann das dauern und die wenigsten bringen die dann auftretenden Symptome mit dem einen Moment in Verbindung, in dem der Hund unbedarft das Gift gefuttert hat. Bei Schneckenhorn hingegen ist es der Stoff Metaldehyd.

Vergiftungen mit Schneckenkorn bei Hunden zeigen ihre Wirkung deutlich schneller. Meist nach zwei bis drei Stunden. Das Metaldehyd passiert die Blut-Hirn-Schranke und es kann zu Symptomen wie Krämpfen, Depressionen, Anfällen und einer Hyperthermie kommen. Dabei steigt die Körpertemperatur auf 41 Grad Celsius und höher, ein multiples Organversagen kann die Folge sein. Zur Behandlung wird der Hund entgiftet. Übersteht er die ersten 24 Stunden, hat er gute Überlebenschancen

Gefahr für Hunde durch Düngemittel

Auch Düngemittel können besonders durch indirekte Aufnahme eine Gefahr sein. Das Ablecken der Pfoten oder das trinken aus Pfützen am Rande landwirtschaftlicher Flächen können reichen, um eine Vergiftungserscheinung beim Hund auszulösen.

Die Folgen sind ein verminderter Sauerstofftransport über das Blut und eine Schleimhautreizung des Verdauungstraktes. Auch hier besteht die Behandlung vor allem daraus, das Gift aus dem Körper zu entfernen und den Kreislauf zu stabilisieren.

Vergiftung beim Hund erkennen und richtig handeln

Es gibt viele verschiedene Vergiftungserscheinungen bei Hunden. Es ist entscheidend, welche Substanz und in welcher Menge in Relation zur Körpergröße diese aufgenommen wurde. Für die meisten Substanzen gilt jedoch das Gleiche. Mehr Gift, gleich mehr Schaden und stärkere Symptome. Du solltest aufmerksam werden, wenn sich dein Hund anfängt, apathisch zu verhalten oder beginnt sich zurückzuziehen.

Das können natürlich auch Hinweise auf andere Krankheiten sein, wenn er sich zudem noch übergibt oder Durchfall hat, deutet jedoch vieles auf eine Vergiftung deines Hundes hin.

Mit der folgenden Liste bekommst du einen Überblick über die Symptome bei Vergiftungen:

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