Hundetraining - was du zum Thema wissen solltest

In diesem Artikel erzählen wir dir, was du über Hundetraining wissen solltest. Unter anderem erfährst du, wie du Welpen trainieren kannst, welche Erlebnisrunde du deinem Hund bieten kannst und  welche Probleme beim Training entstehen können.

Hunde trainieren

Die Aussage den „Hund trainieren“ hat aus der Vergangenheit noch einen schlechten Beigeschmack. Diese unterschwellige Angst vieler Hundebesitzer ist inzwischen völlig unbegründet.

Du kennst bestimmt den Satz: „Der Mensch lernt sein Leben lang.“ Diese Aussage gilt ebenfalls für Hunde. Wir erklären dir, was du zum Thema wissen musst.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum Thema Hundetraining

Natürlich musst du Unterschiede machen. Das Alter des Hundes ist wichtig. Das Hundetraining muss auf die derzeitige Lebensphase abgestimmt sein. Die Hunderasse ist dabei unwichtig.

In allen diesen Phasen wird das Training für Hunde auf seinen individuellen Charakter, die Beschäftigung und ein besseres Zusammenleben mit seiner Umwelt abgestimmt. Auf keinen Fall wird Zwang oder Druck ausgeübt. Mit Konsequenz und Einfühlungsvermögen wird das Training mit dem Hund ein Erfolg.

Welpentraining

Vorrangig für diese kleinen Racker ist die Vorbereitung auf das „Leben“. Alles, was später normal ist, fällt in dieser Zeit unter Hundewelpen trainieren. Wichtig ist in dieser Phase, dass du konsequent bist. Vermittle deinem Welpen mit Liebe und Geduld was du von ihm willst.

Überfordere deinen kleinen Hausgenossen nicht. Sobald er keine Lust mehr hat oder du ungeduldig wirst, höre mit der Trainingseinheit auf. Die emotionale Bindung zwischen dir und deinem Hund muss erst wachsen. Jedes Schimpfen oder eine ungeduldige Reaktion machen dem Welpen Angst.

Arbeite mit Lob. Mach dich ruhig zum „Affen“. Dann wirst du für den kleinen Racker interessant. Ein Leckerli als positiven Abschluss ist ebenfalls hilfreich.

Training in der Welpenschule

Das Training mit Welpen wird in der Hundeschule mit gleichaltrigen Artgenossen durchgeführt. Dabei wird das soziale Verhalten gegenüber den Artgenossen geübt. 

Spielerisch wird er auf verschiedene Gegenstände (Tunnel, Wippe oder ähnliches) oder Situationen vorbereitet. 

Die Grundlagen der Anfangskommandos werden gefestigt. Der Besuch der Welpenschule ist eine gute Ergänzung für deine häusliche „Erziehung“.

Hund an Katzenklo gewöhnen

Diese Möglichkeit wird häufig bei Hundebesitzern angesprochen. Im Grunde kann es unter Umständen für kleine Hunderassen bei besonderen Umständen sinnvoll sein. 

Ein Katzenklotraining für Welpen ist in dieser Lernphase nicht zu empfehlen. Die Stubenreinheit ist in diesem Alter eine „wackelige“ Sache. Es können immer wieder Rückschläge auftreten. 

Ist die Stubenreinheit im Verhalten des jungen Hundes noch nicht fest verankert, kann die Benutzung des Katzenklos alle vorherigen Maßnahmen sinnlos machen.

Junghund-Training

Diese Phase des Heranwachsens fordert von dir viel Geduld. Je nach Temperament und Charakter „hinterfragt“ deine Fellnase plötzlich die Kommandos. Er entdeckt seinen Jagdtrieb. Er rennt nicht nur hinter Katzen und Vögel her. Jogger, Radfahrer und Autos werden ebenso leicht zum Jagdobjekt.

Siehe auch: Mit Hund joggen

Die Bindung zwischen dir und deinem Hund muss vertieft werden. Die Grundkommandos müssen sitzen und sollen befolgt werden. Dies alles ist in dieser Wachstumsphase nicht so einfach. Mit Konsequenz und Geduld schaffst du auch diese Pubertät.

Trainingseinheiten sind in diesem Alter langweilig. Außerdem kann sich dein Hund nicht lange konzentrieren. Gestalte ein abwechslungsreiches Hundetraining. Entwickle keinen „starren“ Erziehungsplan. Überrasche deinen Hund mit unterschiedlichen Trainingsorten (Wohnung, Garten, Gassigehen). Beende die Lerneinheiten mit Spiel, Spaß, Lob und Leckerli.

In dieser Lebensphase helfen unter anderem:

Beobachte deinen Hund und finde heraus was ihm am meisten Spaß macht. Baue diese Möglichkeit aus. Er sollte aber weder geistig noch körperlich überfordert werden.

Beispielsweise sollte das Hundebox trainieren keine „Strafaktion“ sein. Mache ihm die Hundebox „schmackhaft“ mit positiven Reizen. Du wirst später mit der Hundebox weder im Auto noch Zuhause oder beim Tierarzt Probleme haben.

Hund im Training (Erlebnisrunde)

Diese Aussage wirst du öfters hören oder selbst benutzen. Du machst mit deinem erwachsenen Hund eine „Erlebnisrunde“. Das bedeutet, du kombinierst eine „normale“ Gassirunde mit öffentlichen Plätzen (Einkaufszentrum, Marktplatz, Bahnhof). Du willst mit der Schleppleine trainieren (Sitz, Platz, Bleib, Hier) und unbedarfte Mitmenschen stören die Übung. Hier hilft die kurze Aussage „Hund im Training“.

Der Abruf aus verschiedenen Situationen ist bei deinem Hund fest verankert. Dein Kommando „Hier“ ist deutlich für die gesamte Umgebung hörbar. Das stört dich. Zu diesem Zeitpunkt wäre ein Training mit der Hundepfeife eine Überlegung wert. Beim Hundepfeifentraining wird das feine Gehör deines Hundes angesprochen. Das menschliche Ohr kann die Frequenz des Tones nicht hören.

Hundesport

Dein Hund ist ausgewachsen und er liebt körperliche und geistige Anforderungen. Da hast du einige Möglichkeiten, die euch beiden Spaß machen. 

Nimm deinen vierbeinigen Freund als Begleithund beim Joggen, Radfahren und Bergwandern mit. Das Training als Reitbegleithund verschönert das Erlebnis eines Ausrittes.

Hundevereine bieten beispielsweise Kurse für Agility, Fährtensuche und Futterdummy-Training an. Diese Aktivitäten kannst du ebenfalls in deinem heimischen Garten ausführen. Das Agility Slalom Training ist beispielsweise problemlos umzusetzen. 

Dein Hund zieht für sein Leben gern an der Leine. Nutze diese Unart für den Zughundesport. Hier könnt ihr euch mit einem Mountainbike oder einem Scooter austoben. Im Winter wird ein Schlitten benutzt.

Sport ist nicht nur etwas für große Hunde. Die kleineren Rassen haben ebenfalls sportliche Vorlieben.

Siehe auch: Wie werde ich Hundeführer?

Hundetraining-Übungen fürs Zuhause

Eine Auslastung des Hundes muss nicht unbedingt körperlich sein. Die geistige Tätigkeit macht ebenfalls müde und bietet deiner Fellnase ausreichend Abwechslung.

Mache mit deinem Hund Konzentrationsübungen. Zahlreiche Anregungen findest du im Internet. Übungen mit einem Schnüffelteppich, Wackelbrett oder Balancekissen können ebenfalls in kleinen Wohnungen durchgeführt werden. 

Vergiss nicht den Target Stick. Dieses Hilfsmittel ist ideal zum Erlernen von Kunststücken während der langen Schlechtwetterperiode.

Problemhund

Dein neuer Mitbewohner kommt aus dem Tierschutz. Das Vorleben des vierbeinigen Freundes kann Probleme machen. Ängstliche Hunde trainieren erfordert viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Gib ihm Sicherheit in seinem neuen „Hier und Jetzt“. Ein Schleppleinentraining gibt ihm eine gewisse Freiheit und trotzdem hast du ihn unter Kontrolle. 

Hafti - Hundehalfter
Hafti - Hundehalfter

Nutze ein Training mit dem Futterbeutel, um die Beziehung zwischen euch zu stärken. Ein Training mit dem Halti solltest du mit fachkundiger Hilfe durchführen, da seine Nutzung nicht so einfach ist und der Hund schwere Verletzungen erleiden kann. Bei Falschem oder zu Häufigem gebraucht richtet es zudem eher Schaden an, als dass es einen Mehrwert hätte.

Achte darauf, dass dein ängstlicher Hund ein gut sitzendes Hundegeschirr trägt. Manche sind Ausbrecherkönige bei panischen Reaktionen. Ganz wichtig ist: bemitleide oder tröste ihn nicht. Solche Reaktionen von dir bestärken seine Ängste. 

Reagiere nicht auf seine Panik, sondern Lobe ihn erst, wenn er zur Normalität zurückkehrt.

Beobachte dein neues Familienmitglied und richte das Hundetraining individuell nach seinen Bedürfnissen.

Training für alte Hunde: Graue Schnauzen

Die Aussage „mein alter Hund kann alles und benötigt kein Hundetraining mehr“ ist nicht richtig.

Ältere Hunde gehören nicht zum „alten Eisen“. Du kannst deinen Senior genauso trainieren wie früher. Fordere ihn geistig und körperlich. Natürlich musst du Abstriche machen. Reduziere das körperliche Training deines Hundes auf seine altersbedingten Möglichkeiten.

Konzentrationsübungen, Suchspiele und Balancekissen gehören nach wie vor in den Alltag eines älteren Hundes. Baue in den Gassirunden die Wiederholung der erlernten Kommandos ein. Fordere ihn. Das hält ihn jung und dein Vierbeiner wird kein knurriger älterer Herr oder ältere Dame.

Plötzlich entdeckt deine graue Schnauze das Apportieren. Früher hat er das gehasst. Nutze dieses neue Interesse. Mit Klicker oder Target Stick kannst du ihn trainieren die Hausschuhe oder die Zeitung zu bringen. Somit übernimmt er eine kleine Aufgabe im Alltag. Auch Senioren können neues lernen.

Fazit

Das Hunde trainieren bedeutet nichts anderes als lernen und üben. Ein individuelles Hundetraining erleichtert das Zusammenleben mit der Familie und der Umwelt. Die Hund-Mensch-Beziehung wird vertieft und gefestigt. Gutes Hundetraining macht Spaß und die Umgebung reagiert positiv.

Kleine Hunde trainieren ist ebenso sinnvoll wie beispielsweise Arbeits- oder Sporthunde. Die Grunderziehung ist für alle gleich. Alle weiteren Trainingseinheiten werden individuell nach den Erfordernissen und Interessen von Hund und Mensch zusammengestellt.

Dein Hund ist ein individuelles Wesen. Er muss nicht funktionieren. Gib ihm das Rüstzeug für ein langes, sicheres und ausgeglichenes Hundeleben in unserer modernen Gesellschaft.

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